Matthias Kröner - Der Trichter und sein Henker - Hörbuch - 14,90 € zuzügl. Porto und Verpackung - ab sofort erhältlich

Dieses Hörbuch vereint zwei Premieren: Zum einen ist es die erste Zusammenarbeit mit Matthias Kröner, der sich u. a. mit der Literaturband Mundpropaganda einen Namen gemacht hat; zum anderen ist es das erste Hörbuch, das im Wunderwaldverlag erscheint.

Matthias Kröner, Mundart- und Lyrik-Preisträger der Nürnberger Kulturläden 2001 und 2002, läßt die Neurosen eines Bankangestellten aufblühen. In seiner Novelle bekommt der Protagonist Ferdinand einen verwunschenen Haushaltsgegenstand ausgehändigt, der ihn mit Georg Philipp Harsdörffer, jenem legendären fränkischen Barockdichter, und seiner Zeit verbindet. Kurzerhand kündigt Ferdinand seinen Job in der Bank und erwägt eine Trennung von Freundin Mareike, um sich nur noch seiner schriftstellerischen Karriere zu widmen - und die Höhen und Tiefen des menschlichen Seins zu ergründen.

Er geht sogar soweit, dass er die "Virgel", die wir neudeutsch nur noch als "Slash" bezeichnen, bei seinen Versen mitdenkt, sich mit Alkohol und Zigaretten betäubt und schließlich ganz der Verzweiflung hingibt, weil er die Sätze, die wie von selber in seinem Kopf entstehen, nicht als "Großes Ganzes" vollenden kann. Doch es wäre keine Krönersche Erzählung, wenn nicht am Ende plötzlich und unerwartet - aber das wird nicht verraten!

Matthias Kröner gelingt es, seine Erfahrungen als Autor mit Witz und Empathie zu parodieren. Wer schon immer wissen wollte, was wirklich in einem Schriftsteller vorgeht, darf teilnehmen an der Reise durch die Abgründe der komischen Verzweiflung und der empfundenen Minderwertigkeit, das "Werk des eigenen Lebens" nicht beenden zu können. Zudem vereint er im Jahr des 350. Todestages des Nürnberger Dichters Harsdörffer gekonnt den alten mit dem neuen Geist und zeigt, dass es zwischen damals wie heute in dieser schwierigen Beziehung keinen allzu großen Unterschied gibt: Es ist und bleibt eine Gratwanderung, Kunst zu schaffen und dabei "ganz normal" zu bleiben.

Hier gilt: "Zugehört ist mitgelitten und mitgelacht" - bevor der unerwartete Schluss alles auf den Kopf stellt!